Lifestyle

Made in Germany

Deutschland ist bekannt für große Erfinder: Johannes Gutenberg mit dem Buchdruck, Carl Benz mit dem Automobil oder jüngst Uğur Şahin und Özlem Türeci mit dem mRNA-Impfstoff. Doch daneben gibt es viele weitere Entwicklungen, die still und leise unseren Alltag verändert haben – und die man oft gar nicht mit Deutschland in Verbindung bringt. Mit welcher dieser Erfindungen hatten Sie heute schon Kontakt?

Diese 4 genialen Technik-Ideen kommen aus Deutschland

Musik für die Hosentasche: Das MP3-Format

Musik immer und überall verfügbar zu haben, ist für uns heute selbstverständlich. Den entscheidenden Schritt dorthin ermöglichte eine deutsche Erfindung: das MP3-Format. 

Seit den 1980er-Jahren arbeitete ein Team um den Ingenieur Karlheinz Brandenburg am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS) in Erlangen an einer Methode, Musikdateien zu komprimieren. Ziel war es, Songs so klein zu machen, dass sie über digitale Leitungen übertragen werden konnten – ohne hörbaren Qualitätsverlust. 

In den 1990er-Jahren kam der Durchbruch: Zum ersten Mal passten tausende Songs auf ein handliches Gerät. Ob Klassik, Rock oder Hip-Hop – ganze Musiksammlungen wanderten in die Hosentasche. Das MP3-Format veränderte die Musikbranche grundlegend und bereitete den Boden für das, was wir heute täglich nutzen: digitale Downloads und Streaming. 

Strom, aber sicher: Der SCHUKO®-Stecker

Kaum eine Erfindung prägt unseren Alltag so unauffällig wie er: der Stecker, den wir tagtäglich in die Steckdose stecken. Dass das gefahrlos möglich ist, verdanken wir einer deutschen Entwicklung – dem SCHUKO®-Stecker. 

In den End-1920er-Jahren konstruierte der Berliner Ingenieur Wilhelm Klement den „Schutzkontaktstecker“, kurz SCHUKO®. Sein Prinzip: seitliche Kontakte, die geerdet sind und bereits Verbindung herstellen, bevor die stromführenden Pole berührt werden. Eine retrospektiv einfache, aber wirkungsvolle Idee, die heute zuverlässig vor Stromschlägen schützt. 

Heute ist der SCHUKO®-Stecker Standard in weiten Teilen Europas. Ob Toaster, Staubsauger oder Ladegerät – fast jedes Gerät im Haushalt wird damit sicher ans Netz gebracht. Eine unscheinbare, aber geniale Technik-Idee „made in Germany“, die seit rund 100 Jahren zuverlässig funktioniert. 

Von Relais zu Rechenpower: Der erste Computer

Ob Smartphone, Laptop oder Supercomputer – die Wurzeln all dieser Geräte liegen in Deutschland. Denn: Hierzulande entstand der erste funktionsfähige Computer der Welt. 

Der deutsche Ingenieur Konrad Zuse baute 1941 in Berlin die Z3. Sie gilt als erster vollautomatisch arbeitender, programmgesteuerter und frei programmierbarer Rechner. Herzstück war ein System aus Relais-Schaltern, die komplexe Berechnungen durchführen konnten – eine Revolution in der Technikgeschichte. 

Was damals noch einen ganzen Schrank füllte, legte den Grundstein für die digitale Welt, in der wir heute leben. Vom Taschenrechner bis zur künstlichen Intelligenz: Ohne die Z3 wäre moderne Rechenpower kaum denkbar. 

Mit Karten zahlen: Die Chipkarte

Ob im Supermarkt, beim Arzt oder am Fahrkartenautomaten – die Karte an das Terminal halten, PIN eingeben oder kontaktlos bezahlen ist für uns heute fester Bestandteil des Alltags. Den Grundstein dafür legte eine deutsche Erfindung: die Chipkarte. 

1969 meldeten die deutschen Erfinder Jürgen Dethloff und Helmut Gröttrup das erste Patent für eine Karte mit integriertem Mikrochip an. Der Clou: Auf dem Chip ließen sich Daten sicher speichern und verschlüsseln – deutlich zuverlässiger als mit dem bis dahin üblichen Magnetstreifen. 

Zunächst in Telefonzellen eingesetzt, eroberte die Chipkarte bald den Bankensektor und später fast alle Lebensbereiche. Ob Girokarte, Kreditkarte oder Gesundheitskarte – das kleine Stück Plastik mit dem goldenen Kontaktfeld hat die Art, wie wir bezahlen und Daten schützen, weltweit verändert.